An die Europäische Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (EKRI), Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Diese Kampagne wird von Asian Voices Europe organisiert.
Appell
- Einrichtung einer Hotline für rassistische Belästigung und Hassverbrechen gegen Asiaten.
- Weiterbildung von Polizisten und Staatsanwälten.
- Awareness-Kampagnen über den öffentlich-rechtliche Rundfunk
Warum ist das wichtig?
Wir, ‘Asian Voices Europe,’ fordern diese drei Dinge im Namen von den Asiaten und asiatischen Europäern inmitten von Covid-19. Die Gründung unserer NGO ergab sich aus unseren gegenwärtigen Notsituationen. Seit dem Ausbruch des Coronavirus haben Menschen asiatischer Abstammung unzählige Fälle von Belästigung, Diskriminierung und Gewalt erlebt, die teilweise auf die Art der Berichterstattung über die Pandemie durch die Medien zurückzuführen sind.
In dieser Coronavirus-Krise waren wir ernsthaftem Rassismus ausgesetzt, der von Beleidigungen bis zu physischen Angriffen reichte. Allein nach unserer Umfrage wurden insgesamt 187 Fälle eingereicht. Die meisten Vorfälle bestehen aus Einheimischen, die zu den Opfern „Coronavirus“ rufen, oft kombiniert mit drohenden Gesten oder beleidigenden Verhaltensweisen wie Spucken.
Diese Vorfälle ereigneten sich in fast allen Ländern Europas. Etwa 10% betrafen physische Bedrohungen oder Gewalt. Während 80% der Opfer Frauen waren, waren 84% der Angreifer Männer, häufig (65%) in einer Gruppe von 2-3 jungen Männern. Die meisten Opfer haben schwere Panikstörungen, Depressionen und Angstzustände erlitten.
Wir sind auch besorgt darüber, wie die verschiedenen Polizeikräfte mit diesem Problem umgegangen sind. Wir haben den Eindruck, dass sie unsere Leiden nicht ernst nehmen. Als ein Beispiel, erlebte ein junges koreanisches Ehepaar am 26. April Rassendiskriminierung, sexuelle Belästigung und einen leichten körperlichen Angriff einer Gruppe von Erwachsenen in der Berliner U-Bahn. Die diensthabende Polizei ging jedoch auf eine Weise damit um, die weit unter
den Erwartungen unserer Gemeinde lag. Die Polizei soll dem Ehepaar gesagt haben: "Wenn Sie aus einem kleinen Land kommen und in einer großen Stadt leben wollen, müssen Sie diese Art von Diskriminierung ertragen," und ihnen geraten haben, die Angreifer nicht „Rassisten" zu nennen, weil „Coronavirus-Spott und lächerliches Verhalten ohne körperliche Gewalt sind kein Rassismus.“
Wir fordern die Bundesregierung auf, eine angemessene Richtlinie und Schulung für Polizei und Staatsanwaltschaft vorzubereiten, um solche Vorfälle zu behandeln. Wir verstehen, dass die Legalität von Rassismus in der Realität ein kompliziertes Thema sein kann.
Die deutsche Verfassung (Grundgesetzes: Artikel 3 des Grundgesetzes) garantiert jedoch unser Grundrecht, indem sie behauptet: „Niemand darf aufgrund seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, Sprache, Heimat und Herkunft, Glaube, religiöser oder politischer Meinungen bevorzugt oder benachteiligt werden. Niemand darf wegen einer Behinderung benachteiligt werden.“ Asiaten sind seit mehr als einem Jahrhundert hier in Europa. Wir halten uns an das Gesetz, zahlen unsere Steuern und respektieren die lokale Kultur. Wir haben das gleiche Recht wie jede andere Gemeinschaft in Europa.
Der asiatische Kontinent ist der größte der Welt und hat derzeit ca. 4,6 Milliarden Einwohner, was etwa 60% der gesamten Weltbevölkerung entspricht. Es gibt 48 Länder mit unterschiedlichen Sprachen, Geschichten und Kulturen. Es ist nicht fair, 60% der Weltbevölkerung für den Ausbruch des Virus verantwortlich zu machen.
Schließlich fordern wir von der Bundesregierung die Einrichtung einer speziellen Hotline für rassistische Belästigung und Hassverbrechen gegen Asiaten sowie einen Sprachdienst für englischsprachige Personen. New York City hat zum Beispiel eine Hotline für asiatische Amerikaner eingerichtet, um Hassverbrechen und Diskriminierung während des Ausbruchs des Coronavirus zu melden. Sie wurde am 23. März gegründet und wird auf unbestimmte Zeit fortgesetzt. Sie stellt den Opfern Ressourcen zur Verfügung und führt möglicherweise zu
zivilrechtlichen Ermittlungen. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James sagte: „Niemand sollte in Angst um sein Leben leben, aufgrund seiner Person, seines Aussehens oder seiner Herkunft." Wir sind eine Gemeinschaft von Bürgern, die sich an Gesetze halten, und wir fordern, dass Maßnahmen zum Schutz unserer Menschenrechte ergriffen werden.
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